Regisseurin Anja Panse hat den Stoff für die Oldenburger August-Hinrichs-Bühne adaptiert und eine Art maritime Seelen-Montage abgeliefert, in dem ein großartiges Ensemble Sehnsuchtsbilder und manche Klabautergeschichte in Szene setzt, schön choreografiert, temporeich gespielt und musikalisch auf den Punkt gebracht (Klavier und Akkordeon: Alexander Goretzki)…
Es wird ordentlich gebrüllt und gerannt in „Hein Godenwind“, gesungen und getrunken sowieso. Die Sehnsucht des Schriftstellers Gorch Fock nach der Seefahrt wird deutlich, und die Wirkmächtigkeit der maritimen Mythen zeigen sich im Stück. Das ist keineswegs klischeehaft, sondern in fantasievollen Bildern inszeniert. Am Ende sind die alten Seebären dahingerafft, leider noch bevor Hein Godenwind Anna Susanna seine Liebe erklären kann. Im Traum segelt die „Esmeralda“ übers Meer. So bleibt uns der Sehnsuchtsort als Schlussbild im Gedächtnis – und nicht verklärt, wie Gorch Fock es in seinem Herzen trug. Langer Applaus. Verdient.